TU Wien Informatics

20 Years

Industrie 4.0: Tieto und TU Wien starten Forschungs-Großprojekt

  • 2016-06-23
  • Research
  • FFG

Kognitive Intelligenz und selbstlernende Systeme vom Institute of Software Technology and Interactive Systems (ISIS) und Tieto.

Intelligente Strategen: Daniel Freiberger (Tieto) und Allan Hanbury (TU Wien) entwickeln gerade das industrielle Pendant zu Facebook.
Intelligente Strategen: Daniel Freiberger (Tieto) und Allan Hanbury (TU Wien) entwickeln gerade das industrielle Pendant zu Facebook.
Picture: TU Wien

TU Wien, Presseaussendung 40 / 2016, Herbert Kreuzeder und Wolfgang Hackl

Der IT-Spezialist Tieto und die TU Wien starten das Projekt HISNI (“Harnessing Information from Social Networks in Industry 4.0”). Es wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG mit einem sechsstelligen Eurobetrag gefördert und ist auf eineinhalb Jahre angelegt. Insgesamt sind rund 20 Expert_innen mit der Frage beschäftigt, wie die Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine in Zukunft optimal gestaltet werden können und welche Rolle Soziale Netzwerke dabei spielen.

“Social Networks“ nicht nur Facebook, Twitter & Co, sondern auch in der industriellen Produktion

Die Digitalisierung zieht sich durch sämtliche Bereiche der industriellen Produktion. Mit dem Übergang zu “Industrie 4.0” ändert sich die Art, wie Menschen in Fabriken arbeiten, von Grund auf. Traditionell hatten Fabrikarbeiter_innen meist standardisierte und sich wiederholende Aufgaben. Durch die Automatisierung ändert sich ihre Rolle hin zur Überwachung der Maschinen und dem Eingreifen bei Problemen. Um dies zu unterstützen, werden innovative IT-Lösungen benötigt, die sicherstellen, dass die einzelnen Mitarbeiter_innen alle notwendigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt bekommen.

Industrie 4.0 schafft eine gigantische Datenflut

Konkret müssen Menschen im Industrie 4.0-Zeitalter Informationen (Messages) austauschen, mit Informationen interagieren, die von Kolleg_innen oder Maschinen generiert wurden, sie bewerten und in Verbindung bringen. Denn die Datenflut ist enorm: Es können z.B. in einer Papierfabrik gleichzeitig Informationen im Hinblick auf einen möglichen Papierabriss oder -stau, Qualitätsmeldungen der Produktion in Echtzeit, Statusberichte zur Materialzufuhr, Auslieferung oder Regallager, und vieles mehr entstehen. Ein gutes System muss nun laufend entscheiden, welche Nachricht die größte Wichtigkeit hat. Außerdem soll es bei Problemen automatisch prüfen, ob sie (vielleicht sogar in anderen internationalen Standorten) schon einmal aufgetreten sind und die passenden Lösungen bieten.

Die alles entscheidende Frage dabei ist: Wie kann ein System diese Datenflut optimal strukturieren und bereitstellen? Welche Algorithmen müssen angewandt werden, um wichtige und dringende Informationen von weniger wichtigen zu unterscheiden? Wie kann das System lernen und sich ständig verbessern?

Projekt “HISNI”: Zukunftsweisende Lösungen für die Schnittstelle Mensch-Maschine

An diesem Punkt kommen kognitive Intelligenz und Social Networks ins Spiel: Das nun gestartete Forschungsprojekt HISNI (“Harnessing Information from Social Networks in Industry 4.02) wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG mit einem sechsstelligen Eurobetrag gefördert und ist auf eineinhalb Jahre angelegt. Es erforscht das Verhalten von Maschine und Mensch und entwickelt daraus zukunftsweisende Algorithmen und Lösungen für das Industrie 4.0-Zeitalter. Konkret werden drei Themen behandelt:

  • Modellierung und Reihung der Inhalte: Analyse der Texte der Messages, neue Modelle zur ihrer Reihung nach Wichtigkeit
  • Modellierung und Reihung der fachlichen Relevanz: Analyse der Beziehung zwischen Menschen untereinander und mit den Maschinen, um zu definieren, für wen eine bestimmte Nachricht relevant ist
  • Evaluation: Erfolgsmessung der entwickelten Algorithmen in einem realen Fabrikumfeld (Living Labs)

Tieto, skandinavischer IT-Dienstleister mit weltweit über 13.000 Expert_innen in über 20 Ländern, ist Partner vieler führender Industrieunternehmen weltweiter Pionier mit seinem strategischen Schwerpunkt auf Production Excellence und Industrie 4.0. “Tieto hat als weltweit erstes Unternehmen eine Social Network Plattform im Industrie 4.0-Umfeld entwickelt”, stellt Daniel Freiberger, Solution Owner Mill Workplace bei Tieto Austria, fest. Mit der Einführung des Tieto Mill Workplace for Manufacturing Systems werden Soziale Netzwerke nun erstmals eingesetzt.

Seitens der TU Wien wird das Institute of Software Technology and Interactive Systems (ISIS) die Kooperation durchführen. Geleitet wird sie von Privatdozent Dr. Allan Hanbury. Die beteiligten TU-Expert_innen werden vor allem ihre Forschungsergebnisse zur Informationsgewinnung und der Textanalyse einbringen und die Evaluation koordinieren. Aus Forschungssicht ist die automatische Analyse des Austausches von Nachrichten in so einem einzigartigen Zweck-gebundenen sozialen Netzwerk sehr interessant. Es ist eine Herausforderung, weil die Nachrichten meistens noch kürzer als durchschnittliche Twitter-Nachrichten sind. Das Team von Tieto ist vor allem für das industriebezogene Know-how, die Spezifikationen und das Monitoring der Resultate verantwortlich. Darüber hinaus wird Tieto die vielversprechendsten Ergebnisse für weitere Forschung identifizieren und im Industrie 4.0-Kontext weiterentwickeln.

Über Tieto: Tieto ist der größte nordeuropäische IT-Dienstleister und bietet sämtliche Life-Cycle Services für den privaten und öffentlichen Bereich an, aber auch Produktentwicklung in der Kommunikation und bei Embedded Technologies. Durch Industrie Know-how, Technologie-Vision und innovatives Denken unterstützt Tieto seine Kunden proaktiv bei der Realisierung neuer Möglichkeiten in der Business Transformation. Mit einer starken skandinavischen Basis kombiniert Tieto globale Ressourcen mit lokaler Präsenz. Mit Hauptsitz in Helsinki, Finnland, und mit rund 13.000 Expert_innen firmiert Tieto in über 20 Ländern mit einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Tieto Aktien werden an der NASDAQ in Helsinki und Stockholm notiert.

Über die TU Wien: Die TU Wien ist Österreichs größte Forschungs- und Bildungsinstitution im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Einer ihrer fünf Forschungsschwerpunkte ist die Informations- und Kommunikationstechnologie. In diesem Bereich spielt das Thema “Industrie 4.0” eine wichtige Rolle. An der TU Wien laufen derzeit zahlreiche Forschungsprojekte, die sich mit zukünftigen IT-Strategien für die Industrie, mit dem „Internet der Dinge“ und mit Cyber-Physical Systems beschäftigen. Eine Pilotfabrik, in der neue Industrie 4.0-Konzepte entwickelt und erprobt werden, ist momentan in Aufbau.

Rückfragehinweis Tieto Austria: Mag. Wolfgang Hackl, MA Head of Marketing Austria Tieto Austria GmbH Handelskai 94-96, Millennium Tower, 1200 Wien T: +43-1-33174 1484 wolfgang.hackl@tieto.com www.tieto.com

Rückfragehinweis TU Wien: PD Dr. Allan Hanbury Institute für Softwaretechnik und Interaktive Systeme Technische Universität Wien Favoritenstraße 9-11/188, 1040 Wien T: +43 1 58801 188310 allan.hanbury@tuwien.ac.at

Aussender: Herbert Kreuzeder, MA Büro für Öffentlichkeitsarbeit Technische Universität Wien Operngasse 11, 1040 Wien T.: +43-1-58801-41023 herbert.kreuzeder@tuwien.ac.at

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